Wie lässt sich die Rentenlücke schließen?

Wie lässt sich die Rentenlücke schließen?

 

Das Niveau der gesetzlichen Rente wird in rund zehn Jahren bei 43 Prozent liegen – 1990 lag der Wert noch bei 55 Prozent. Um die entstehenden Rentenlücken zu schließen, müssen Anleger selbst aktiv werden und dürfen nicht auf die Politik vertrauen. Welche Herausforderungen liegen vor uns und welche Auswege gibt es?

Zaghaft bis kontraproduktiv kümmern sich die Parteien um die Herausforderungen der Alterssicherung. Seit vielen Jahren ist bekannt, dass die gesetzliche Rentenversicherung dringend reformbedürftig ist, sofern man eine Verarmung der nächsten Generationen und langfristige Überschuldung des Staates verhindern möchte. Das Problem: Die Wählerschaft der Rentner ist größer und, was den Gang zur Wahlurne anbelangt, auch deutlich aktiver, als die jüngere Generation. Da die Amtszeit der Politiker endlich ist, zielt ihr Wahlprogramm zunächst auf den kurzfristigen Stimmenfang in der stimmenstärkeren älteren Klientel. Wenn das Rentendesaster dann voll zuschlägt, genießen die meisten ehemaligen Amtsträger bereites ihre üppigen Pensionen.

Um hier Besserung zu erhalten und das System langfristig gesunden zu lassen, bleiben nur ein paar Schrauben, an denen effektiv gedreht werden könnte. Die Schrauben, die die direkt kommende Rentnergeneration betreffen, wurden bereits ausgeschlossen: eine längere Lebensarbeitszeit bringt ebenso wenig Wählerstimmen, wie eine Absenkung der aktuellen Rente.

Vermögensaufbau über Investmentfonds

Daher bleiben nur Lösungen, die die nächste Generation betreffen. Zum Beispiel höhere Rentenversicherungsbeiträge oder auch einen höheren steuerlichen Zuschuss. Beide Anpassungen würden die Erwerbstätigen für die Rentnergeneration bezahlen, ohne selbst etwas davon zu haben. Das mag gerecht oder ungerecht erscheinen, aber die Politik hat kein Interesse daran, Wahlen zu verlieren und schiebt Reformen, die den Namen verdienen vor sich her.

Was ist also zu tun? Die einzige Möglichkeit, sich unabhängig vom Staat zu machen, sind Investitionen in Produktivvermögen (Unternehmen). Dazu eignen sich insbesondere weltweit allokierende Investmentfonds. Der Anleger erreicht hier bereits mit kleineren Sparraten eine breite Risikostreuung und eine vergleichsweise üppige Rendite. Bei steigendem Vermögen werden auch Fondsvermögensverwaltungen interessant, die dabei helfen, mit unterschiedlichen Risikostufen das Portfolio individuell und effizient zu verwalten.

 

Ein früher Einstieg zahlt sich aus

Um den Zinseszins optimal zu nutzen, sollte der Anleger sofort mit einer Investition starten, sei die Rate auch noch so niedrig. Jedes Einsparpotenzial und jede Gehaltserhöhung könnten als Teil für die eigene Geldanlage und Alterssicherung genutzt werden. Wichtig dabei: Es geht um den langfristigen Erfolg der Anlagen, daher sollten sich die Investoren nicht von kurzfristigen Kursschwankungen irritieren lassen, sondern unbeirrt die Strategie fortführen. Bei Fragen zum Zinseszinseffekt oder der ganz persönlichen Anlagestrategie helfen Vermögensverwalter und Finanzberater.

Stefan Hölscher
Kategorien: Allgemein
23. Juni 2021