Koalitionsverhandlungen: Was bringt die Ampel für unsere Renten?

Koalitionsverhandlungen: was bringt die Ampel

Die Altersvorsorge in Deutschland ist dringend reformbedürftig. Das dürfte auch der Ampelkoalition in Spe aufgefallen sein. Ob Reformen in Aussicht sind, die auch die Renten für zukünftige Generationen sicher erscheinen lassen, lesen Sie hier.

Die Koalitionsverhandlungen sind noch nicht beendet, doch für die Stärkung der gesetzlichen Rente gibt es bereits zwei Erkenntnisse. Man kann sagen, dass es durch den geplanten 10 Mrd. Sockel, der in Aktien angelegt werden soll, einen kleinen Schritt in die richtige Richtung geben wird. Sicher ist aber auch, dass es sich dabei um einen Tropfen auf den heißen Stein handelt.

Auch die Produkte aus der zweiten Schicht, die die vom Staat geförderten Vorsorgeformen wie die Betriebliche Altersvorsorge oder auch die Riester Rente beinhaltet, sind aktuell dringend reformbedürftig und können in Ihrer heutigen Ausprägung das Problem der Rentenlücke nicht ansatzweise lösen. Besserung ist hier kaum zu erwarten.

Daher kann man hier nur auf das alte Sprichwort „Jeder ist seines Glückes Schmied“ zurückkommen und jedem raten, die Altersvorsorge in die eigenen Hände zu nehmen. Als Vehikel eignen sich hier insbesondere Aktienfonds, offensive Mischfonds oder Vermögensverwaltungsstrategien, die entsprechend anlegen. Notwendigerweise sollte man hier viel Zeit mitbringen, um zweifellos zu erwartende zwischenzeitliche Kursrücksetzer oder auch Crashs gestärkt überstehen zu können. Das heißt aber auch, dass natürlich zu jeder Zeit ausreichend Liquidität für eventuell anfallende unvorhersehbare oder geplante größere Ausgaben separat auf einem Girokonto vorhanden sein sollte.

Ebenfalls sollte man auf eine breite weltweite Streuung achten. Hier stellt sich die Frage, ob der MSCI World für einen deutschen Anleger ausreicht, denn über 70% sind in US$ oder vom US$ abhängige Werte investiert und ca. 9% im Euro. Solange der US$ steigt, droht hier sicherlich keine Gefahr und das war ja in den letzten ca. 13 Jahren auch der Fall. Dennoch sollte man sich Gedanken machen, was mit der Anlage passiert, sollte die Richtung mal nicht mehr stimmen. Analog zur Währung machen auch die US-Investments ca. 65% aus.

Vielleicht sollte man sein Kapital also doch auf mehrere Anlagen verteilen. Und hier beginnt das Thema der Allokation. Hier könnte sich doch die Suche nach einem erfahrenen Berater bezahlt machen. Aber das ist natürlich jedem selbst überlassen.

Fazit: auch nach der Wahl sollte man sich nicht auf den Staat verlassen, sondern eigenständig oder mit Hilfe eines Beraters breit gestreut in Sachwerte und hier insbesondere auch in Aktienanlagen oder in Vermögensverwaltungen mit einem entsprechenden Aktienanteil investieren.

Stefan Hölscher
Kategorien: Allgemein
18. November 2021