Altersvorsorge und Kapitalanlage: Make or Buy?

Berater ja oder nein?
Für die Bundesbürger wird es immer drängender, sich um die eigenen Finanzen zu kümmern. Neben den seit einiger Zeit bekannten Negativzinsen drückt auf der anderen Seite jetzt die Inflation. Gleichzeitig werden in nicht allzu ferner Zukunft die Renten- und Pflegekassen aufgrund der demografischen Bevölkerungsentwicklung Schwierigkeiten bekommen.

Geld, das man einer effizienteren Verwendung zuführen könnte, ist genügend vorhanden. Ziel jedes Einzelnen sollte dabei sein, ein wenig Unabhängigkeit von staatlichen Versicherungen und Leistungen zu erlangen. Doch wie bekommt man seine Finanzen in den Griff? Zunächst gibt es die zwei üblichen Möglichkeiten: Make or Buy? Soll heißen, selbst machen oder sich beraten lassen.

Make

Wer ein Faible für Kapitalmärkte, eine gute Ausbildung und die Zeit dazu hat, kann sich selbst kümmern. Das ist – wie überall – die günstigste Variante, zumindest wenn man seinen eigenen Zeiteinsatz nicht rechnet. Diese Variante bringt aber unter Umständen das Risiko mit sich, über Jahre hinweg falsch investiert zu sein, was zu großen Schäden führen könnte. Daher sollte man das Für und Wider gut abwägen.

Buy

Hat man aber keinen Spaß daran oder auch nicht die entsprechende Ausbildung dazu, sich um seine eigenen Finanzen zu kümmern, dann ist das Honorar für eine Beratung gut angelegtes Geld. Doch wie erkennt man den richtigen Berater? Vorweg kann man schon mal sagen, dass alle diejenigen, die mit Sparbüchern, Festgeld, Bausparverträgen oder auch klassischen Kapitallebensversicherungen für eine langfristige Anlage um die Ecke kommen, ungeeignet sind. Keine dieser Anlageformen ist aktuell geeignet, die Inflationsrate zu schlagen und bei Bausparverträgen und klassischen Kapitallebensversicherungen kommt noch dazu, dass sie hohe Kosten beinhalten.

Also bleiben Berater, die Investmentfonds nutzen. Mit Investmentfonds ist man langfristig auf der sicheren Seite. Je nach Risikobereitschaft sind geeignete Fonds wählbar. Einige können langfristig im Depot bleiben, andere müssen evtl. aber auch mal ausgetauscht werden. Ein möglicher Grund dafür kann sein, dass die Anlagestrategie des Fonds nicht mehr zur Entwicklung an den Kapitalmärkten passt oder dass z. B. das Fondsmanagement nach einem Wechsel nicht an die gewohnte Leistung anknüpfen kann. Hier sollte dann reagiert werden. Damit verbunden ist aus regulatorischen Gründen sowohl für den Berater aber auch für den Kunden einiger Aufwand und damit eine längere Reaktionszeit.

Die Alternative dazu kann eine fondsgebundene Vermögensverwaltung sein. Hier kann der Berater innerhalb der jeweiligen Anlagerichtlinien kurzfristig agieren. Der Anleger kann jede Transaktion beobachten und die Leistung immer im Blick behalten, er braucht aber nicht selbst aktiv zu werden. Die fondsgebundene Vermögensverwaltung stellt damit die komfortabelste Variante dar, sein Vermögen betreuen zu lassen.

Stefan Hölscher
Kategorien: Allgemein
18. Januar 2022