Die Stubenrauch + Hölscher Fondsberatung GmbH mit Sitz in Schortens berät institutionelle Mandate bei Anlagen in Investmentfonds. Zusätzlich zur Fondsvermögensverwaltung bietet die Gesellschaft den weltweit investierenden Dachfonds s+h Globale Märkte (WKN A0MYEG) an. Über ihren Investmentansatz und die Marktlage sprach die insider-Redaktion mit den Geschäftsführern und Anlageexperten Wilfried Stubenrauch sowie Stefan Hölscher.
insider: Beide wurden Sie unabhängig voneinander mehrfach vom Finanzen Verlag als „Finanzberater des Jahres“ ausgezeichnet. Was zeichnet Ihres Erachtens die Stubenrauch + Hölscher Fondsberatung GmbH somit aus?
Wilfried Stubenrauch: Zunächst ist es sicherlich bemerkenswert, dass es gerade dieser Wettbewerb des Wirtschaftsmagazins €uro war, der uns seinerzeit zusammengebracht hat. Wir stellten damals fest, dass unsere Philosophie und unsere Einstellung in Bezug auf eine erstklassige Kundenbetreuung und unsere Investitionsansätze ideal zusammenpassen. Das war dann auch der Anstoß dafür, dass wir unsere Kompetenzen erfolgreich gebündelt haben. Zunächst haben wir einen gemeinsamen Dachfonds aufgelegt. Hier profitieren unsere Kunden von unserer Expertise in der Fondsmanagerselektion, aber auch in den Bereichen Portfoliostrukturierung im Sinne einer langfristigen Allokation und der Nutzung von taktischen Komponenten in schwierigen Marktphasen.
insider: Ihre Angebotspalette ist inzwischen sehr vielfältig. Sie bieten eine Fondsvermögensverwaltung ebenso wie den Dachfonds s+h Globale Märkte an. An welche Zielgruppe richtet sich die jeweilige Anlage?
Stefan Hölscher: Sowohl die Vermögensverwaltungsstrategien als auch der Dachfonds richten sich an Anleger, die langfristig in eine solide und renditeträchtige Anlage investieren möchten. Da viele Klienten beruflich oder auch familiär stark eingespannt sind, freuen sie sich über eine Anlage, bei der sie sicher sein können, dass die Anlage jederzeit gepflegt wird und eben auch bei Bedarf Transaktionen durchgeführt werden, ohne dass eine Mitwirkung erforderlich wird. Beim Dachfonds handelt es sich um einen offensiv ausgerichteten, flexiblen Mischfonds. Bei den Vermögensverwaltungsstrategien haben wir die Ausrichtungen „Moderat“, „Wachstum“ und „Offensiv“. Damit kann jeder Anleger die für seine Anlageziele passende Chancen-Risiko-Struktur auswählen.
insider: Welche Anlageziele sieht Ihr Dachfondsangebot vor?
Stubenrauch: Ausgerichtet als flexibler Mischfonds investieren wir umfänglich in Aktienanteile. Dabei achten wir auf die Korrelationen der Zielfonds untereinander, da die Schwankungen durch eine intelligente Streuung möglichst gering gehalten werden sollen. Wenn unsere Indikatoren – Makroindikatoren, Markttechnik und Bewertungsindikatoren – eine schwerwiegende Marktphase anzeigen, wird die Aktienquote sukzessive deutlich reduziert. Dies geschieht einerseits durch den Aufbau von Cash, andererseits werden auch gehebelte Short-ETFs zur Absicherung genutzt, da die eine noch schnellere Reaktion ermöglichen. Hervorzuheben ist jedoch, dass wir im Anschluss nach der kritischen Marktphase die Aktienquote gleichermaßen wieder hochfahren. Es gibt keinen Automatismus, die Anlage erfolgt diskretionär.
insider: Ist eine Koordination passender Aktien speziell in unruhigen Marktlagen nicht äußerst herausfordernd? Wie bewerkstelligen Sie das?
Hölscher: Wir nutzen zwei Komponenten, um diese Herausforderung zu meistern. Die erste ist eine breite Streuung der Aktienanlagen. Dazu werden globale Chancen genutzt. Hierbei liegt unser Fokus auf unterschiedlichen Größenklassen und Segmenten – angefangen von Large zu Small Caps oder auch von Industrieländern bis zu Frontier-Markets. Auch Themenfonds werden genutzt. Hierbei achten wir sehr darauf, die Risiken und Korrelationen der Zielfonds untereinander intelligent zu managen.
Die zweite Möglichkeit ist die vorhin beschriebene Reduktion der Aktienquote in unsicheren oder auch Baissephasen.
insider: Was würden Sie als die wesentlichen Pluspunkte des Dachfonds bezeichnen?
Stubenrauch: Er kombiniert eine gute Renditeerwartung mit der Verhinderung von steilen Abstürzen an den Aktienmärkten. Wir bieten gute Renditeaussichten und haben für schwierige Marktphasen entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen. So sehen unsere Anleger unser Angebot in ihren Portfolios als Basisinvestment, da es aussichtsreiche Renditechancen mit der Sicherheit verbindet, bei immer wieder auftretenden starken Kursrückgängen oder auch Crashs nicht komplett mit in die Tiefe gerissen zu werden.
insider: Wie hat sich der Fonds bisher entwickelt und inwieweit wurde er durch die Corona-Pandemie belastet?
Hölscher: Der Fonds hat sich in der Vergangenheit dem Ansatz entsprechend sehr gut entwickelt. Gerade in der Pandemie hat sich die Stärke des Ansatzes gezeigt. Bereits im Januar 2020 haben wir auf die etwaigen Corona-Folgen für den Markt reagiert und erste Positionen mit Gewinnen aus dem Portfolio rausgezogen. In der Folge reduzierten wir die Aktienquote weiter und stockten bereits am 5. März 2020 die erste Position – unseren China A Shares Fund – wieder auf, da wir in diesem Segment erste positive Impulse erwarteten. Prinzipiell und in der Annahme eines weiteren Kursrutsches begannen wir jedoch erst Ende März 2020, die Aktienquote wieder nach und nach zu erhöhen.
insider: Weiter werden der Markt und die Wirtschaft durch Niedrigzins, Corona-Folgen etc. gezeichnet sein: Welche Effekte wird dies für die Aktienentwicklung mit sich bringen?
Stubenrauch: Nach unserem Empfinden steigt das Interesse für den Aktienmarkt stark an. Das sollte auch zu weiteren Zuflüssen und somit zu steigenden Kursen führen. Auch werden die Zinsen vermutlich kaum ansteigen, selbst wenn die Inflationsraten hoch bleiben. Somit werden reale Kaufkraftverluste auf Girokonten und Tagesgeld weiter ein Thema bleiben.
Das sorgt aber auch dafür, dass die Aktienmärkte im Vergleich zu den Anleihemärkten nach wie vor relativ günstig sind. Daher sollte aus der Richtung noch kein Gegenwind kommen. Dennoch wird es zwischenzeitliche Rückgänge geben und sicher wird das kommende Jahr die Performance aus diesem Jahr nicht wiederholen können und natürlich kann es Einflüsse auf die Kurse geben, die heute nicht sichtbar sind, denn globale Risiken gibt es genug. Kurzum: Die Aktie wird aus unserer Sicht auch im nächsten Jahr die attraktivste Anlageform sein.
insider: Ihr Haus hat sich für eine Zusammenarbeit mit der BfV Bank für Vermögen AG entschieden? Was waren die Gründe für die Kooperation?
Hölscher: Der erste Grund war, dass die Bank für Vermögen ein kompetenter Partner mit BaFin-Lizenz ist. Infolgedessen brauchten wir keine Lizenz mehr und können seitdem die gewonnene Zeit wesentlich besser für unsere Kunden oder Portfolios nutzen.
Hinzu kommt, dass die Bank für Vermögen ein sehr kompetentes Investment-Research aufzuweisen hat. Wir konnten hier schon einige Ideen und angebotene Hilfen nutzen. In Sachen PR freuen wir uns über jede Unterstützung und darüber hinaus haben sowohl unsere Kunden als auch wir eine super Erfahrung mit der Online-Beratungsstrecke gemacht. Wir hatten seit der Pandemie eine große Nachfrage nach unseren Strategien. Es wäre ohne die Online-Strecke schwer geworden, überhaupt alles abzuarbeiten. Das Thema Digitalisierung hat und wird weiter an Stellenwert zulegen – wenngleich es ohne fachmännische Beratung natürlich nicht gehen wird.